Strahlungswärme-Wärmestrahlen |
Strahlungswärme ist die für den Menschennatürlichste und angenehmste Wärmeform. Alles Leben auf diesem Planeten wäre ohne die Strahlungswärme der Sonne undenkbar. Wärmestrahlen (wie die der Sonne) durchdringen den Raum und erwärmen dabei nicht die Luft (soweit sie von Wasserdampf und CO² unbelastet ist), sondern erzeugen erst dort Wärme, wo sie auf feste materielle oder organische Körper treffen. Das Wärmeempfinden eines Menschen ist bei Strahlungswärme immer höher als die Temperatur der ihn umgebenden Raumluft (ca. 2-3°c), welche nicht erhitzt und ausgetrocknet wird, wie das bei Warmluft- bzw. Konvektions-Heizsystemen der Fall ist. |
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Bei den Konvektionsheizungen wird entweder eine meist metallene Fläche aufgeheizt (Radiatoren einer Zentralheizung / elektrische bewegliche Radiatoren / umhüllte Heizeinsätze eines Warmluftofens), an deren Oberfläche sich Luft erwärmt; oder die Warmluft wird direkt durch elektrische oder mit Gas/Benzin/Diesel betriebene Heizgebläse erzeugt. Es entsteht immer Warmluft, die aufsteigt, und damit eine Luft- bzw. Staubumwälzung verursacht. An den heissen Oberflächen verbrannte Staubpartikel belasten die Atemluft und machen sich überdies in Form der lästigen schwarzen Streifen an den Wänden hinter den Radiatoren bemerkbar. Im Gegensatz zur Strahlungswärme werden Körper, Möbel und Wände kaum bis garnicht erwärmt, die warme Luft erzeugt ein rein subjektives Wärmeempfinden und aufgewirbelter Staub und Lufttrockenheit wirken sich längerfristig als gesundheitlich problematisch aus (Austrocknung der Schleimhäute- erhöhte Anfälligkeit). Bei Konvektionsheizungen entstehen ca. 20% Strahlungswärme und 80% Warmluft, bei Strahlungswärme-Heizungen ist das Verhältnis umgekehrt . |
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Heizsysteme zur Erzeugung von Strahlungswärme lassen sich grundsätzlich nach der Lage ihrer Heizflächen im Raum unterscheiden. So gibt es horizontal und vertikal angeordnete Strahlungsflächen. Die heute wohl bekannteste horizontale Strahlungsfläche finden wir in der sehr beliebten Fussbodenheizung. Sie erzeugt einen hohen Anteil an Kontaktwärme über die Füsse und ist auf Dauer und bei zu hoher Einstellung nicht optimal, sollte sich der Mensch doch gerade über die Füsse entwärmen können. Auch wird die abgegebene Wärme extern von einer Heizung erzeugt, es entstehen Wärmetransportwege und je nach Anlage Abhängigkeiten von elektrischer und/oder fossiler Energie. Vertikale Heizflächen finden wir bei allen Formen von Holzöfen mit einer in das Mauerwerk integrierten Feuerung, d.h. bei Lehm- oder Kachelgrundöfen, bei transportablen Kachel- und Gussöfen (ohne Heizeinsätze) als auch Hypokausten bzw. Heizwänden. Das Feuer und dessen heisse Rauchgase erhitzen die sie umgebende Mauerung, welche die Wärme aufnimmt und kontinuierlich und anhaltend über die Aussenwand als Wärmestrahlen abgibt. Wärmestrahlen strahlen in alle Richtungen und sind deshalb auch für hohe Räume ideal, da die Wärme nicht in Form von Warmluft an die Decke steigt. Auch bieten vertikale Strahlungsflächen einen entscheidenden, bisher unbe- rücksichtigten aber wesentlichen Vorteil: der Nutzer kann seinen Abstand zu ihnen selbst bestimmen. Sie schaffen Wärmehierarchien und werden somit unterschiedlichen Wärme-bedürfnissen gerecht; man kann der Wärme ausweichen, was bei Fussbodenheizungen nicht möglich ist. Auf diese Weise entsteht keine unnatürliche Klimamonotonie. Richtig ausgelegte Strahlungsheizungen sorgen für behagliche Oberflächentemperaturen im Raum, anstelle einer durch Konvektionsheizungen erzeugten hohen Lufttemperatur, welche kühle Oberflächen ausgleichen muss. Dazu kommt die praktisch nicht stattfindende Luftumwälzung, was eine angenehme staubfreie und nicht ausgetrocknete Atemluft garantiert. |